2023, das Jahr nach Covid
Gott sei Dank, es ist jetzt offiziell. Covid ist Geschichte. Oder zumindest nicht mehr alltagsbestimmend. Man kann jetzt wieder ohne Maske Bahn fahren und wenn man Covid hat, dann ist das Isolieren nur noch eine Empfehlung, oder anders gesagt, eine höfliche gesellschaftliche Bitte. Wie kam es denn jetzt dazu?
Hat uns das Impfen gerettet? Irgendwie ja nicht. Ob geimpft, geboostert, infiziert oder alles ignoriert....krank geworden ist man so und so. Und jeder ein bisschen individuell...was ja mal schön ist in unser gleich-gewischten Gesellschaft, wo alles gleich sein soll. Warum sich der Individualismus in Krankheitsverläufen ausdrücken muss, weiss ich auch nicht. So konnte aber jeder von seiner ganz persönlichen Covid Misere berichten.
Von "das Ende war nah" bis zu "da hab ich mal nen Test gemacht, der positiv war" war ja alles dabei. Viele von uns haben es erfreulicherweise überlebt. Und auch wenn unser Gesundheitssystem oft kränkelt wie die Inklusion in der Grundschule, so haben wir doch wenigstens ein Gesundheitssystem. Ich will jetzt nicht das Klatschen anfangen, davon hat ja auch niemand etwas....aber viele von uns sind noch hier und dafür kann man kurz dankbar sein.
Nach Covid ist dann aber auch Post-Covid
Und hier beginnt das eigentliche Dilemma. Denn auch wenn die Masken und Kittel jetzt verbrannt werden können (bitte nicht nach dem Sinn forschen), so bleibt doch eine große Gruppe Patienten zurück, welche an unklaren Symptomen leiden. Ob erkrankt oder geimpft, es bleibt etwas zurück.
Was mal wirklich auffällt, ist, dass viele Patienten sich darüber beklagen, gar nicht mehr richtig gesund zu werden. Erschöpfung, Fatigue, anhaltender Husten und Kopfschmerzen sind nur einige Symptome. Die Resilienz schwindet von Woche zu Woche, in der uns der Alltag okkupiert und wir uns mit dem ständigen Halb-voll-Modus auseinander setzen müssen. Die Freude über das "noch da sein" wird auch leicht getrübt, wenn man allmorgendlich das Gefühl der Endlichkeit nachspüren kann.
Hier ist wohl die berühmte Achtsamkeit gefragt, die anscheinend auch an einem postviralem Syndrom leidet.
Guter Rat ist teuer....und Isolation ist ja keine Pflicht mehr
Gut, man kann wieder husten ohne dass Mitmenschen einen mit Blicken töten wollen. Aber wie kommen wir aus dem Kreislauf des ständig auf Reserve laufenden Systems wieder raus? Wie können wir uns wieder gesund und kraftvoll fühlen, damit die Doppel- und Dreifachbelastung wieder zur Challenge werden kann und nicht zum Motto der Trauerfeier?
Unser Körper repariert sich bis ins hohe Alter.
Voraussetzung: wir müssen ihn lassen und ihn nicht noch aktiv dabei sabotieren!
Bausteine für die Selbstregeneration sind ganz alte Hüte. Leider kann ich da nicht mit bahnbrechender Wissenschaft punkten, nur Althergebrachtes öffnet hier die Türen.
Vitamin D zum Beispiel ist ein so beliebtes Streitthema der Gelehrten. Aus falscher Sorge der Überdosierung sind viele Menschen unterzogt mit Vitamin D, Vitamin D hat aber gerade in der Covid Infektion und Post Covid Problematik eine Schlüsselrolle
Omega 3 Fettsäuren - hochdosiert ein potentes Antidepressivum, Regulatoren im Stoffwechsel und Grundbausteine z.B. für die Hormonsynthese ......
Erfreulicherweise müssen wir keinen Lebertran mehr trinken, der soll fies geschmeckt haben... und es ist auch besser für die Wale!
Curcuma mit seiner entzündungshemmenden Wirkung...
Bromelain, der Wirkstoff der Ananas, mit seiner entzündungshemmenden und durchblutungsfördernden Wirkung...
Aminosäuren wie das L-Acetyl-Cystein, ein durch Studien bewiesener Baustein zur Verbesserung der Post Covid Situation...
Alle Ideen, die wir zu Post Covid haben, kann ich nicht aufzählen. Die Probleme sind ja auch mannigfaltig und die Wege zur Genesung individuell abzustimmen....wichtig ist aber: es gibt diesen Weg!
Zeit spielt hier sicher eine Rolle.Weniger die, die wir haben, mehr die, welche wir uns nehmen!
Jede Reise, egal wohin, beginnt mit einem ersten Schritt. Wir begleiten schon eine Weile Patienten mit Post Covid und haben auch schon viele Symptome in den Griff bekommen. Eines ist aber klar: nach der Pandemie hat das Problem nur einen anderen Namen! Es ist nicht Karl Lauterbach, der uns verbietet auf die Party zu gehen, sondern unser Energielevel macht social distancing.